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Kanone


Das englische Vickers 2 Pdr Pom-Pom Geschütz MK VIII


Der Nachbau der Kanone 2 Pdr Pom-Pom MK VIII und deren Lafette MK VI im Maßstab 1;2oo.

Das fertige Gewicht einer kompletten Einheit beträgt nach vorliegender Bauweise lediglich 8 Gramm, zusammengesetzt aus immerhin 51 einzelnen Teilen.
Die Plattform für die Bedienungsmannschaften besteht aus sieben Teilen, ferner Relingstützen und Durchzüge aus Stahldraht 0,2 mm. Die acht Kanonenrohre sind gefertigt aus Messingdraht 1 mm,1o mm lang. Die Mündungstrichter in einer kleinen Handbohrmaschine mit einer kleinen Feile angedreht. Auf die Rückseite des Kanonenrohres wird ein etwa 5 mm langes Röhrchen 1,5 mm stark, verdünnt auf etwa 1,2 mm,aufgesetzt. Das Gehäuse zur Aufnahme der Kanonenrohre ist gefertigt aus zusammengesetzten U-Profilen 4x5x4 mm und hartgelötet, bei einer Länge  von 8 mm, zur Aufnahme der Kanonenrohre achtfach durchbohrt,vorne 1 mm,hinten 1,2 mm. Fehlen noch zwei Bedienungsbügel: U-Profil 2x2x2 mm wird heruntergeschliffen auf etwa 1x2x1 mm,auf 5 mm abgelängt. Vorne durchbohrt o,2 mm zur Aufnahme des Bedienungsbügels. Wie in der einfachen Zeichnung dargestellt, leicht schräg nach oben und angelötet. Alle Einzelteile meiner "Hood" sind im galvanischen Bad veredelt. Folgerichtig ist das hier beschriebene Gehäuse mit 2 my Feingold plattiert, die Rohre sind versilbert, danach mit Oxylen zwangsoxydiert, also schwarz gemacht, aber nur der Schaft, der Mündungstrichter bleibt silberhell und wird zapponiert. Die 5 mm Röhrchen für die Rückseite werden weiß rhodiniert, von hinten aufgesteckt mit Sekundenkleber. Am Gehäuse unten wird, aber vor der Galvanik, ein ca 15 mm langer Draht angelötet, der durch die noch zu fertigende tragende Wanne und die Bedienungsplattform gesteckt, die gesamte Lafette drehbar macht. Diese tragende Wanne ist in der Abbildung seperat dargestellt. Ca 8 mm breit,etwa 15 mm lang und 7 mm hoch. An den Seitenwänden dieser Wanne werden noch die vier Munitionszführkästen angelötet. Es empfiehlt sich hier hartzulöten. Sie werden gefertigt aus U-Profil Messing 2x2x2 mm heruntergeschliffen auf 1,5x3x1,5 mm und auf 6 mm abgelängt. Damit es auch Kästen werden sind an den offenen Stirnseiten noch Plättchen anzulöten. Ist diese fuschelige Arbeit beendet wird dieses Bauteil schwarz rhodiniert. Ein Drehkranz für die Höhenverstellung der Kanonenrohre ist noch darzustellen. Hier dienen weiß rhodinierte Uhrenzahnräder 8 mm Durchmesser. Aufgeschnitten und vorsichtig über die Munitionskästen geschoben, schaut das Ganze recht original aus. Die ganze Lafette ruht auf einem Drhgestell 12 mm Durchmesser, etwa 3  mm dick.

Das Wesentliche ist erwähnt; das Umsetzen einer so kleinen, aber umfangreichen Waffe in den Maßstab 1:2oo hat natürlich seine Grenzen. Vor Baubeginn ist schon intensives Studium von Zeichnungen und auch Abbildungen in der umfangreichen englischen Literatur erforderlich. Das Buch von John Roberts,"The battlecruiser Hood" ist sehr hilfreich.

Der Nachbau pro Lafette erfordert etwa 35 Stunden, die Zeichnungen berücksichtigen nur das Wesentliche.






Historie

Dieses Waffensystem diente der Flugabwehr und wurde entwickelt für den Einsatz gegen die langsam und nieder fliegenden Kampfflugzeuge der zwanziger und frühen dreißiger Jahre.Auf dem Schlachtschiff "Hood" wurde, während der Werftliegezeit in Portsmouth von Juni 1929 bis Ende Mai 1931, zwei MK V Lafetten auf dem Panzerdeck seitlich der Schornsteine aufgestell, auf denen je 8  Rohre 2 Pdr MK VIII Pom-Pom installiert waren. 1937 wurde während der Werftliegezeit in Malta auf dem hinteren Teil des Panzerdecks ein neuer Hochstand, seitlich versetzt, aufgestellt. Auf dieser Plattform wurde eine weitere 8-rohrige MK VI Lafette montiert.Somit waren auf "Hood" nun 24 Rohre auf drei Lafetten installiert. Die wichtigsten technischen Daten dieses Systems:

  • Kaliber 4o mm

  • Geschoßgewicht ca 0,9 Kg

  • Rohrlänge 157 cm

  • Geschützlänge 26o cm

  • Die Mündungsgeschwindigkeit betrug 585,22 m/sec,ab 1938 mit verbesserter Mumnition 731,52 m/sec


Bei einer Feuergeschwindigkeit von 90 Schuß/min/Rohr war aber die effektive Kampfentfernung nur 1554,5 Meter. Diese achtrohrige MK VIII auf der Lafette MK VI, einsatzbereit mit Fernsteuerung und 12oo Schuß Bereitschaftsmunition hatte ein Gewicht von 17,5 Ts. Frühe Kriegserfahrungen zeigten aber rasch den geringen Wert dieses Waffensystemes gegenüber feindlichen,also deutschen Flugzeugen. Mangelnde Reichweite und die zu geringe Mündungsgeschwindigkeit waren das eine Problern, das größte aber war das absolut ungenügende Feuerleitsystem. Lediglich bei der Abwehr der nach dem Sturzangriff langsamen deutschen Stukas JU 87 hatte diese ungenaue Nahbereichswaffe eine gewisse abschreckende Wirkung. Erst gegen Kriegsende konnte das veraltete Leitsystem ersetzt werden durch ein Richtkreiselgerät,das automatische Zielvorgaben erteilte, sowie das Radar Typ 282, das nun auch die Entfernung genau ermittelte. Ergänzt mit dem ferngesteuerten Kraftantrieb MK VII erreichte dieses Waffensystem nun innerhalb seiner begrenzten Schußweite eine ausreichende Genauigkeit. Im Dezember 1938 hatte man geplant weitere Pom-Pom-Lafetten im Austausch gegen die 12,7 mm MG-Lafetten aufzustellen. Doch angesichts des drohenden Krieges gab es wichtigere Dinge zu erledigen und so blieb es bei drei Lafetten bis zum Untergang der "Hood".

QuellerRaven/Roberts. Die Schlachtschiffe des zweiten Wltkrieges.



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