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Der Antrieb der 38cm Kanonen
Es war von geringem Interesse ob auf dem sehr umfangreichen Markt, der wirklich nahezu alle Träume des Modellbauers befriedigen kann, auch brauchbare Antriebe für meine 38cm Geschütze zu beschaffen waren. Ich wollte die Antriebe der großen Kanonen, sowohl für "Bismarck" als auch für die "Hood" selbst entwickeln und herstellen. Dabei war die entscheidende Forderung, diese Antriebe so zu konstruieren, dass ein stets zuverlässiger Betrieb auch noch nach vielen Jahren absolut gewährleistet werden kann.
Nun ist es kein großes Problem die Drehbewegung der Türme auf ihren Barbetten so zu arrangieren, dass eingebaute Endschalter zuverlässig die Drehbewegung in der vorgegebenen Stellung beenden beziehungsweise wieder freigeben.
Doch eindeutig schwieriger wird der Antrieb, wenn die selbst gestellte Forderung zu erfüllen Ist, auch die Rohrelevation habe stets einwandfrei zu arbeiten. Natürlich unabhängig vom jeweiligen Grad der Drehung des Turmes nach Steuer-
a) völlig voneinander getrennte Antriebsysteme für Turmdrehbewegung und Rohrerhöhung in einer Antriebseinheit.
b) Jedes System ist beliebig und unabhängig voneinander zu steuern.
c) Zur Korrektur, zB. der Endschalter oder Reparaturarbeiten muss der komplette Antrieb mit der aufmontierten Kanone problemlos aus dem Schiffsrumpf herausgenommen werden können.
d) Daraus die Schlussfolgerung: beide Antriebsysteme sind in einem kompakten Getriebekäfig unterzubringen, im Durchmesser nicht größer als die Barbetten.
Im Durchmesser gleich der Barbette von "Bismarck" und "Hood" präsentieren sich komplette und sehr kompakte Antriebsysteme für die Drehbewegung und für die Rohrelevation. Das heißt, zwei Motoren mit Aufsteckgetrieben und entsprechender Übersetzung sind das Herz um das sich der Antrieb aufbaut. Die Mikroschalter sorgen für rechtzeitige Zwangsabschaltung. Die elektrische Verdrahtung ist innerhalb der Getriebeeinheit an einem neunpoligen Stecker konzentriert. Damit problemlose elektrische Trennung von der übrigen elektrischen Ausrüstung der Schiffe. Jeder Turm der schweren 38cm Artillerie der "Bismarck" bzw. der 15 Zoll Geschütze der "Hood" können ohne jeglichen mechanischen Aufwand aus dem Deck der Schiffe herausgehoben werden und nach entkoppeln des Steckers frei verwendet werden. Das übrige Schiff bleibt voll verwendungsfahig.
Es muss noch erwähnt werden, dass alle Einzelteile der Gehäuse der Antriebe, ebenso die Schrauben, Achsen, Gewindestangen etc. im galvanischen Bad rhodiniert wurden. Eine Schichtstärke von etwa 6 — 8 my erschienen ausreichend.
Rhodium (Rh) gehört zu den Platinmetallen, ist silberweiß und unempfindlich gegenüber chemischen Einflüssen. Diese Antriebe haben also eine wertbeständige Oberfläche. Die Motoren sind Fabrikat Faulhaber. Das für die Rohrerhöhung passende Getriebe hat die Übersetzung von 41:1, das für die Drehbewegung 1670: l. Die Auflaufschalter für die Drehbewegung stammen von Burgess, und Sherry-